Der westliche Turm erhielt vermutlich schon 1683 seine typische Gestalt mit der spitzen Turmhaube. Zu einem späteren Zeitpunkt, vielleicht bei der Renovierung im Jahr 1802, wurde er um ein Geschoss erhöht. Der Turm besitzt eine mit Pilastern flankierte überwölbte Durchfahrt. Über dieser sind in Sandstein gemeißelte Wappen zu sehen – links das der Herren von Wiedebach (blauer Adler im weißen Feld – wie über der Patronatsloge in der Kirche) und rechts das der Herren von Houwald. Im Innenraum sind der von hoher Zimmermannskunst zeugende Originaldachstuhl, ein Kamin sowie eine gemauerte Treppe erhalten geblieben. Der Torturm wurde von Friedrich Heinrich Wilhelm von Wiedebach (1772-1831) 1802 renoviert, worauf bis zum Jahr 2014 noch die Initialen F. H. W. v. W. und die Jahresangabe MDCCCII an dem östlichen Tympanon der Turmhaube (die ansehnlichen hölzernen Tympanons der Turmhaube sind leider nicht mehr erhalten) hinwiesen. Der Torturm, der den Gutshof abschloss, war ursprünglich auf beiden Seiten von Wirtschaftsgebäuden flankiert, von denen heute nur noch das nördliche teilweise erhalten ist, und bildete mit diesen das für die Gegend so typische Torhaus.